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TuTo: MINT 17 installieren

Begonnen von Jo, 2014-06-13 | 12:54:48

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Jo

Hier meine Vorgehensweise wie ich LINUX MINT (download Linux Mint Deutsch mit Angabe der Prüfsumme) schon oft installiert habe, derzeit ist das die LTS-Version 19.3 mit dem Desktop Cinnamon

Dieser Thread bezieht sich auf die MINT 17 Version und sollte auch so mit der Version 18 oder höher funktionieren (ungetestet).

Vorwort
Es gibt sehr viele Variationen von LINUX, dass es einem Einsteiger nicht leicht macht und manche vieleicht sogar abschreckt. Ich mag diese Vielfalt an Versionen, weil dadurch für jeden Geschmack etwas dabei ist. Früher war der Desktop GNOME 2 mein Favorit und heute ist es KDE 4 wegen seiner vielen Einstellmöglichkeiten und Design. Ich empfehle jedem LINUX Einsteiger derzeit das moderne MINT Cinnamon, welches ich auch auf meinem Laptop benutze.

Die LINUX MINT Installation ist per "Install Linux Mint" von der Live-DVD oder mit einem bootfähigen USB-Stick (bootet schneller) einfach in weniger als 30 Minuten installiert. An einem PC mit USB-3 sollte darauf geachtet werden, dass ein USB-2-Stick an einem USB-2-Anschluss angeschlossen wird und nicht etwa an einem USB-3-Anschluss. Bei meinem DELL-9020 zickt der USB-3 Anschluss mit einem USB-2-Boot-Stick.
Das Partitionieren der Festplatte mache ich manuell. Oft war dort irgendeine Windows-Version installiert, deren Partition(en) ich beim installieren von MINT mit GParted lösche bevor ich dann die drei primäre Partitionen "swap, root (/) und /home" neu anlege (siehe Punkt 1).

Hinweis
Das /home Verzeichnis auf eine extra Partition zu erstellen ist absolut sinnvoll. In /home befinden sich alle eure Dokumente und Einstellungen - Genial!!! Dieses macht eine eventuelle Neuinstallation oder Upgrade sehr einfach, dann muss nur LINUX auf / (root) drüber installiert werden und das bestehende /home (nicht formatieren!) wird eingebunden. Das geht alles mit der MINT-Installation von der Live-DVD. Cool, macht das mal mit Windows  :rolleyes:
Apropos Windows: Windows kann ohne Probleme per VirtualBox unter LINUX installiert werden und dann in einem eigenen Fenster ausgeführt werden.

Start
Wer sich nicht sicher ist, welche MINT Version (Desktop) sie/er nehmen soll, empfehle ich Cinnamon. Ansonsten testet einfach die anderen Desktops per Live-DVD. Nach dem Start mit einer MINT Live-DVD oder USB-Stick teste ich LAN, WLAN, Sound, Grafikkarte und evt. den Drucker. Erst dann installiere ich MINT.

Sollte der Bootvorgang schwarz oder dunkel bleiben, ist die Ursache oft der Grafikkartentreibern. In der Boot-Option wird bei "Start Linux Mint" die Tab-Taste gedrückt um die Bootoptionen zu editieren. Einfach den Parameter "quiet splash" durch ein "nomodeset" ersetzen und mit Enter bestätigen.

Ein MINT-USB-STICK unter LINUX bootfähig machen:
Das Programm mintstick ist in Mint enthalten, unter dem Menu-Namen "USB Image Writer" oder "USB-Abbilderstellung".
Falls doch nicht:
sudo apt-get install mintstick(unter DEBIAN oder UBUNTU geht das z.B. mit unetbootin)

1 ) Alte Festplatten Partition(en) beim Installieren löschen und drei neue primär Partitionen erstellen
(Swap-Partition ist bei mehr als 8GB RAM nicht notwendig - kann aber auch nichts schaden)
Beim "Festplattenspeicher zuweisen" wird GParted für die Partitionierung verwendet ("Etwas anderes" auswählen), das kann dann so aussehen:
  • dev/sda1      ext4      /              30GB      (root - dort wird LINUX installiert)
  • dev/sda2      ext4      /home      xGB        (alles-was-ihr-an-GB-übrig-habt für /home auf eine extra Partition | evt. auch verschlüsseln)
  • dev/sda3      swap                      4GB        (die Auslagerungsdatei sollte so groß wie der RAM sein)
Bootloader auf dev/sda (einfach die Voreinstellung beibehalten)


Nach der erfolgreichen Installation von LINUX MINT 17
Einstellungen, Pakete und PPA's

2 ) Synaptic-Paketverwaltung
a. Einstellungen->Dateien-> "Heruntergeladene Paketquelldateien nach der Installation löschen"
b. Einstellungen->Distribution-> "Immer die höchste Version benutzen" (MINT baut nur noch auf Ubuntu LTS auf - gut so!)

3 ) Alle Kernelupdates aus den Ubuntu-Quellen und dann alles updaten
sudo apt-get install linux-generic
sudo apt-get update && sudo apt-get upgrade && sudo apt-get dist-upgrade

4a ) wenn KDE Desktop
sudo apt-get install kubuntu-restricted-extras backintime-kde kolourpaint44b ) wenn Gnome oder Cinnamon Desktop
sudo apt-get install ubuntu-restricted-extras backintime-gnome
5a ) zusätzliche Pakete für MINT 17 [meine minimal Empfehlung]
sudo apt-get install lame mencoder ttf-mscorefonts-installer skanlite cheese frei0r-plugins liquidsoap-plugin-frei0r devede winff vlc browser-plugin-vlc gimp gimp-plugin-registry audacity ecryptfs-utils rsync rar imagemagick libjpeg-progs libheif-examples libdvdread4 pingus kmahjongg aisleriot gparted seahorse gnome-keyring gnome-disk-utility gimp-plugin-registry gedit libreoffice-pdfimport
Anstatt dem Mail-Programm Evolution benutze ich unter KDE das Paket Kontact, welches sich prima auch per ownCloud einrichten lässt.

5b ) plus diese zusätzliche Pakete für MINT 17 [meine]
sudo apt-get install filezilla virtualbox virtualbox-qt virtualbox-guest-additions-iso virtualbox-dkms dkms kolourpaint4 k3b handbrake basket gnucash aqbanking-tools bleachbit openshot blender liquidsoap-plugin-frei0r inkscape tagtool ripperx mysql-server apache2 apache2-utils phpmyadmin php5-curl git id-utils xterm perl autotools-dev libdvdread4 geany gprename gnome-commander dconf-editor
Hinweis: Beim konfigurieren des PhpMyAdmin muss "apache2" gewählt werden! Siehe auch Webserver einrichten
(unter KDE wird noch das Paket kuser benötigt)


6 ) Wenn ihr Virtualbox und/oder den Apache installiert habt, müssen noch die Benutzer zu den Gruppen "vboxusers" und "www-data" hinzufügt werden
sudo adduser <username> vboxusers
sudo adduser <username> www-data

7 ) SSD-Festplatte
Benutzt ihr eine SSD-Festplatte? Dann könnt ihr diese noch optimieren: LINK

8 ) alles aufräumen
sudo apt-get autoclean && sudo apt-get clean && sudo apt-get autoremove;
Um weiter Ordnung zu schaffen, schaut in der Synaptic-Paketverwaltung unten auf "Status" und wählt dann den Menü-Punkt "Nicht installiert (zurückgebliebene Konfiguration)". Überall was dann an Paketen auftaucht ein Häkchen setzen und "Zum vollständigen Entfernen vormerken". Anwenden!
fertig  :cool:



Anzeige der Kernel-Meldungen während des Bootvorgangs
Dazu bearbeitet man die Datei /etc/default/grub mit einem Editor und Root-Rechten:
sudo gedit /etc/default/gruboder wenn KDE:
kate /etc/default/grubund ändert die Zeile GRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT="blablabla" in:
GRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT="noplymouth"
Seit Ubuntu 12.10 ist es auch möglich,
GRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT=""
zu verwenden.

Soll dann auch noch das GRUB-Menü für eine Sekunde angezeigt werden (damit kann LINUX z.B. mit einem älteren Kernel gestartet werden), noch diese Zeilen wie folgt anpassen:
#GRUB_HIDDEN_TIMEOUT=0
GRUB_TIMEOUT_STYLE=menu
GRUB_TIMEOUT=2

Anschließend muss GRUB 2 aktualisiert werden:
sudo update-grub
Nachtrag: Wenn euer Linux Mint auf EFI basiert, kann es vorkommen, dass GRUB die Einstellung in /etc/default/grub wie z. B. GRUB_TIMEOUT=2 ignoriert. Workaround: Ändert den Wert manuell in der Datei /boot/grub/grub.cfg von 30 auf 2. Sucht dazu nach der Zeile:
if [ $grub_platform = efi ]; then set timeout=30und passt den Wert entsprechend an.

falls nötig, PPA's
(funktioniert nur mit MINT oder UBUNTU)

PPA aktuelles Gambas3 Framework für meine Programme, z.B. kleinBild3 und gnuKalender3:
(V 3.1.1 ist in MINT 17 enthalten und leider zu alt)
sudo add-apt-repository ppa:gambas-team/gambas3 && sudo apt-get update
sudo apt-get install gambas3-runtime

PPA aktuelle Gambas3 IDE (Entwicklungsumgebung):
sudo add-apt-repository ppa:gambas-team/gambas3 && sudo apt-get update
sudo apt-get install gambas3 automake makeself

PPA für Oracle Java 8 (JDK8), derzeit für Endanwender empfohlene Version:
sudo add-apt-repository ppa:webupd8team/java && sudo apt-get update
sudo apt-get install oracle-java8-installer

PPA aktuelle KDE (Backport-Version):
sudo add-apt-repository ppa:kubuntu-ppa/backports
sudo apt-get update && sudo apt-get dist-upgrade


:-[ O0


Beliebte Firefox Add-ons:
uBlock (Werbeblocker) siehe auch: Gefährlich: Adblock Plus!
Video DownloadHelper unterstützt die Konverter FFMPEG, MENCODER und AVConv ;)
(Mit MINT 17 / Ubuntu 14.04 ist FFMPEG aus den offiziellen Paketquellen entfernt worden. Stattdessen benutze ich AVconv)
ProxTube - Gesperrte YouTube Videos entsperren
All-in-One Gestures
Web Developer


PS: Cinnamon Screenshots macht ihr wie folgt
  • mit Shift & Druck wird dir ein Fadenkreuz angezeigt -> der markierte Bereich wird unter Bilder gespeichert
  • mit Strg & Shift & Druck wird dir ein Fadenkreuz angezeigt -> der markierte Bereich wird in die Zwischenablage kopiert
  • mit Alt & Druck wird das aktuelle Fenster unter Bilder abgespeichert
  • mit Druck wird der ganze Desktop unter Bilder abgespeichert

Backup
Backups von /home erstelle ich mit BackInTime auf einer externen USB ext4-Festplatte oder einem NAS.

Reset aller Cinnamon-Einstellungen
dconf reset -f /org/cinnamon/
Backup Cinnamon-Einstellungen
dconf dump /org/cinnamon/ > cinnamon_dconf.bak
Cinnamon-Einstellungen wiederherstellen aus einem Backup
dconf load /org/cinnamon/ < cinnamon_dconf.bak
Cinnamon Hauptmenü bearbeiten
cinnamon-menu-editor (z.B. Firefox mit der Sandbox firejail starten, Befehl: firejail firefox %u)

Magische S-Abf-Taste (Magic SysRQ)
Obwohl LINUX sehr stabil ist, können in Ausnahmefällen Kernel Panics auftreten. Dann kann natürlich der Reset-Taster gedrückt oder der PC per Schalter ausgeschaltet werden, jedoch mit dem Risiko von Datenverlust. Notwendig ist dies aber nicht, da es Möglichkeiten gibt, das System sauber herunterzufahren. Dazu gibt es eine Funktion des Kernels, die sich "SysRequest key" nennt, auch als Magische S-Abf-Taste bekannt. Nur wenige Teile des Kernels müssen noch lauffähig sein, um diese Funktion zu nutzen.
z.B. sicheres Reboot mit einer deutschen Tastatur: Alt & Druck festhalten und dann (nacheinander) R E I S U B
Quelle: wiki.ubuntuusers.de/Magic_SysRQ

Root-Rechte
Für viele Einsteiger ist es verwirrend, dass sie Dateien in Systemordnern nicht ohne weiteres bearbeiten, kopieren etc. können. Diese Einschränkung ist ein essentieller Baustein des Sicherheitskonzepts von Linux. Möchte man beispielsweise Dateien mit einem Dateimanager in einen Systemordner kopieren oder ausführbar machen, so muss man sich zuerst die dazu nötigen Rechte mit dem Befehl sudo bzw. seinen grafischen Varianten geben. Bei KDE wäre das dann "kdesudo dolphin". Merke: Für Anwendungen mit einer GUI, nie sudo benutzen!

In /home/DeinName/ sollten sich keine Dateien befinden die root gehören. Abfrage:
find ~ ! -user $USER -lsalle Dateien im /home/DeinName/ dem User zuordnen:
sudo chown -R $USER:$USER /home/$USER/


Welchen LINUX Desktop und Version benutze ich?
grep TITLE /etc/linuxmint/info
Boot Log-Datei lesen:
nano /var/log/boot.log
Upgrade Linux Mint per Aktualisierungsverwaltung (wenn verfügbar)
Beispiel: Mint 17.3 (Rosa)
Aktualisierungsverwaltung -> Bearbeiten -> "System aktualisieren auf Linux Mint 17.3 Rosa" auswählen
Achtung: Wer PPAs benutzt und eine neue Hauptversion (z.B. von Mint17.x auf Mint 18.x), sollte diese deaktivieren und bei Bedarf nach der Aktualisierung anpassen und wieder aktivieren!

Linux-Kernel update per Aktualisierungsverwaltung
Aktualisierungsverwaltung -> Anzeigen -> Linux-Kernel
- hier werden die Kernel die verfügbar sind angezeigt und können installiert werden
- empfehle derzeit den Linux-Kernel 4.4.x mit LTS-Support!
- danach den PC neu starten und aufräumen
sudo apt-get autoclean && sudo apt-get clean && sudo apt-get autoremove;
alte Linux-Kernel löschen (ohne Garantie!)
sudo dpkg -l 'linux-[ihs]*' | sed '/^ii/!d;/'"$(uname -r | sed "s/\([-0-9]*\)-\([^0-9]\+\)/\1/")"'/d;s/^[^ ]* [^ ]* \([^ ]*\).*/\1/;/[0-9]/!d' | xargs sudo apt-get -y purge