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Komm mit zu Matrix

Begonnen von Jo, 2023-08-17 | 20:26:16

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Jo

Stand 2023-August

Matrix ist ein Chat-Protokoll und dezentrale Alternative zu Jabber/XMPP mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Die Serverkomponenten von Matrix sind Open Source, und der Aufbau einer föderalen Infrastruktur ist möglich und gilt als sehr sicher. Jeder kann einen eigenen Server betreiben, der mit allen anderen Servern im Netzwerk kommunizieren kann, aber nicht muss. Eine der Hauptfunktionen von Matrix ist die Möglichkeit, durch Bridging andere Kommunikationsdienste wie WhatsApp, Signal oder Telegram einzubinden. Und das Beste daran? Um die Matrix zu nutzen, braucht man keine rote Pille zu schlucken – und das ganz ohne in einen Kaninchenbau zu fallen! :cool:



Es gibt zahlreiche Client-Apps für Matrix, die für nahezu alle Betriebssysteme – einschließlich Smartphones – verfügbar sind. Zudem ist es möglich, Matrix über Webclients direkt im Webbrowser zu nutzen, was den Dienst noch zugänglicher macht. Persönlich nutze ich derzeit Element auf meinem Smartphone und auf meinem Linux Manjaro-System.

Um die Beziehung zwischen Matrix und Element zu verdeutlichen, kann man Matrix als das gesamte E-Mail-System betrachten, während Element einer spezifischen E-Mail-Anwendung entspricht.

Bei Matrix handelt es sich um ein offenes, dezentralisiertes Protokoll. Die meisten Matrix-Nutzer nutzen den Homeserver von matrix.org, der aufgrund der hohen Nutzerzahl zeitweise überlastet ist. Zudem ist dies ist für eine dezentrale Hierarchie suboptimal. Idealerweise wird empfohlen einen eigenen Homeserver zu hosten, aber nicht jeder hat die Mittel dazu... wie auch immer, ihr solltet einen anderen Homeserver als den Standard matrix.org nutzen, es gibt gute Alternativen, z.B.:


Es gibt mehrere Client-Apps für Matrix, wobei Element die größte Verbreitung hat. Nach der Installation einer Client-App kann man einen Account auf einem beliebigen Server entsprechend den eigenen Präferenzen frei wählen, unabhängig von der Telefonnummer. Diesen Server nennt man im Matrix-Jargon den 'Homeserver'.

Leider ist es oft schwierig, z.B. vollständig auf WhatsApp (im weiteren Text als WA bezeichnet) zu verzichten, gerade weil die App so weit verbreitet ist. Für viele Menschen ist WA ein unverzichtbarer Bestandteil des täglichen Lebens – und das, obwohl die Nutzung der App erhebliche Datenschutzprobleme mit sich bringt. Sobald Alternativen zur Sprache kommen, wird sogleich das Killerargument vorgebracht: "Aber fast alle meine Freunde und Bekannten sind bei WA."

Um dieses Dilemma zu lösen, habe ich eine Bridge für WA eingerichtet. Dadurch kann ich nahtlos mit meinen Client-Apps kommunizieren. Ein zusätzlicher Vorteil ist, dass es mir erlaubt, WA simultan auf mehreren Geräten zu verwenden. Es ist jedoch zu beachten, dass nicht alle Server diese Bridges unterstützen und WA mindestens alle 14 Tage einmal gestartet werden muss, ansonsten ist ein neuer WA Bridge Login notwendig.

Persönlich ziehe ich immer die Matrix vor – ja, ich lebe gerne in der Matrix. :bounce:


TIPPS:

Als Matrix-Server verwende ich tchncs.de, zusammen mit einem Bridge-Bot für WA. Dies ist besonders nützlich für diejenigen, die sich gegen die Nutzung von Matrix sträuben und lieber bei WA bleiben.

Schritte zur Einrichtung:
1. **Einladen des Bots**:
  - Beginne eine Unterhaltung mit (Plus-Symbol neben Personen) `@whatsappbot:tchncs.de`.
  - In der Regel ist die Syntax whatsappbot:servername.tld, falls du einen anderen Server nutzt.

2. **Anmeldung**:
  - Sende die Nachricht `login`.
  - Die Einrichtung erfolgt ähnlich wie bei WA Web mittels QR-Code.

3. **Hilfe erhalten**:
  - Sende `help`, um zur Hilfeseite zu gelangen.

4. **Kontakte und Gruppen synchronisieren**:
  - Sende `sync contacts`, um die Kontakte zu synchronisieren (bei mir funktioniert das nicht), oder
  - Sende `sync groups`, um Gruppen zu synchronisieren (ebenfalls bei mir ohne Funktion).

5. **Kontakte und Gruppen auflisten**:
  - Sende `list contacts`, um eine Liste deiner Kontakte zu erhalten, oder
  - Sende `list groups`, um eine Liste deiner Gruppen zu sehen.

6. **Gruppe hinzufügen**:
  - Sende `open idNR`, um einer Gruppe beizutreten (z.B.: `open 1234567-1234567`).

7. **Neuen Kontakt anlegen**:
  - Wenn der Kontakt nicht in der Liste steht, sende z.B. `pm +49123456789`, um einen neuen Kontakt anzulegen.

Bitte beachte, dass diese Tipps basierend auf meiner persönlichen Erfahrung erstellt wurde und einige Befehle bei dir eventuell nicht funktionieren könnten.

Mein Link mit der Matrix Adresse @jolichter:tchncs.de ist https://matrix.to/#/@jolichter:tchncs.de. Diese universelle URL dient dazu, eine einfache und benutzerfreundliche Möglichkeit zu bieten, auf eine Matrix-ID zu verweisen. Sie stellt einen praktischen Link zu Matrix-Räumen, Benutzern oder Nachrichten bereit, ohne dass man an eine spezifische Anwendung gebunden ist. Die Syntax setzt sich aus dem festen Teil https://matrix.to/#/ und der spezifischen Matrix-ID (MXID) des Benutzers, in diesem Fall @jolichter:tchncs.de, zusammen. Wenn jemand diesem Link folgt, wird er zu einer Seite weitergeleitet, die es ihm ermöglicht, über einen Matrix-Client mit dieser MXID in Kontakt zu treten. Es ist vergleichbar mit einem 'mailto'-Link für E-Mail-Adressen, nur dass es für Matrix-Kommunikation gedacht ist (The matrix.to URL scheme).



Metadaten
Nicht unerwähnt bleiben sollte, dass bei Matrix – wie bei XMPP – die größte Stärke gleichzeitig die größte Schwäche ist: die Föderalität. Wenn ein Matrix-Server föderiert wird, gehört er zu einem größeren Netzwerk. Doch diese Vernetzung führt auch zu Kontrollverlust, da alle beteiligten Server standardmäßig Kopien der Kommunikation dauerhaft speichern. Auf dem eigenen Matrix-Server (Homeserver) kann eine Nachricht gelöscht werden, aber die Umsetzung auf anderen Servern ist ungewiss. Vertrauen in den eigenen Administrator und die anderen beteiligten Server ist im Matrix-Universum essenziell.

Während die Nachrichten zwar Ende-zu-Ende-verschlüsselt sind, gilt das nicht für die Metadaten. Dies muss nicht zwingend als Nachteil betrachtet werden. Dennoch sollte man sich darüber im Klaren sein, dass die Vermeidung von Metadaten, z.B. der Kommunikationsverlauf, bei Matrix nicht im Fokus steht. Diese Metadaten können Einblicke in die Kommunikationsmuster und -gewohnheiten der Benutzer geben, auch wenn der Inhalt der Nachrichten selbst verschlüsselt ist. Es ist wichtig, sich bewusst zu sein, dass Ende-zu-Ende-Verschlüsselung nicht notwendigerweise alle Aspekte der Privatsphäre abdeckt, insbesondere wenn es um Metadaten geht – es sei denn, man verwendet einen eigenen Matrix-Server ohne die Föderalität.

Hier eine Analyse der gängigen Messenger-Dienste (ohne Gewähr):

Auch wenn manche es behaupten, der Produktiv genutzte Server-Quellcode von Telegram, Threema und Signal ist nicht öffentlich zugänglich. Wenn überhaupt, ist nur die Client-Software dieser Messenger-Dienste Open Source.

Erklärung: Ein "Walled Garden" (zu Deutsch: "eingezäunter Garten") bezieht sich auf eine geschlossene Plattform oder ein Ökosystem, das darauf abzielt, Benutzer innerhalb seiner eigenen Dienste und Anwendungen zu halten, während der Zugang oder die Interaktion mit externen Diensten oder Ressourcen eingeschränkt wird. FOSS steht für "Free and Open Source Software", was auf Deutsch "Freie und Open-Source-Software" bedeutet. Es handelt sich um Software, deren Quellcode öffentlich zugänglich ist und die unter einer Lizenz veröffentlicht wird, die es Benutzern erlaubt, die Software frei zu verwenden, zu modifizieren und zu verbreiten.

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