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Computer & Software => LINUX => Thema gestartet von: Jo am 2020-03-21 | 12:34:28

Titel: Videochat Jitsi Meet
Beitrag von: Jo am 2020-03-21 | 12:34:28
Plattformunabhängige Alternative für Skype, WebEx oder Hangouts: Jitsi Meet (https://jitsi.org/jitsi-meet/)
Getestet mit Linux Manajro KDE (AppImage), iOS, Mozilla Firefox und Pale Moon

Es ist kein Konto notwendig, nur ein aktueller Webbrowser mit WebRTC (https://de.wikipedia.org/wiki/WebRTC) Unterstützung oder einer App.
Da bei WebRTC keine Plug-Ins geladen werden müssen, ist die Wahrscheinlichkeit sich Malware einzufangen sehr unwahrscheinlich.
Hinweis WebRTC mit VPN Verbindung: Hier könnte jemand die wirkliche IP-Adresse herausfinden.

Jitsi Meet ist quelloffen (https://github.com/jitsi (https://github.com/jitsi)), sicher und kostenlos. Mit Jitsi Meet könnt ihr folgendes tun:

*die URL setzt sich aus Hostnamen und Konferenznamen zusammen und kann daher sehr einfach mit anderen geteilt werden

Es gibt auch eine App für iOS (App Store), Android (Google Play), f-droid.org (F-Droid-Store) und Linux (AppImage).

Die Bedienung ist einfach und selbsterklärend. Ich nutze nur deutsche Jitsi Meet Instanzen die im Gegensatz zu https://meet.jit.si (https://meet.jit.si/) auf Google Analytics verzichten, z.B. von der Technischen Universität Ilmenau (https://www.tu-ilmenau.de/) oder Linus Neumann (https://linus-neumann.de/), Link mit Liste (https://github.com/jitsi/jitsi-meet/wiki/Jitsi-Meet-Instances#user--andor-community-run-jitsi-instances-by-country).


Das Jitsi Meet kann auf mehrere Arten genutzt werden:


Unter Linux lässt sich Jitsi Meet im Browser oder per AppImage ohne Installation und Root-Rechte ausführen, Download Link: Jitsi Meet AppImage (https://github.com/jitsi/jitsi-meet-electron/releases). Diese Datei z.B. in euer Home Ordner ~/bin speichern und ausführbar machen. Beim ersten Start solltet ihr danach gefragt werden, ansonsten:
chmod +x ./*.AppImage
PrintScreen AppImage Jitsi Meet mit Einstellungen:
(https://secure.jolichter.de/smf/tutorials/jitsiMeet/jitsiMeet.png)

Mit Firejail (https://wiki.manjaro.org/index.php?title=Firejail) härte ich meine Internetprogramme und lasse auch Jitsi Meet in einem sicheren Sandkasten laufen. Dazu passe ich manuell im KDE Anwendungsstarter (Kontextmenü -> Menüeinträge bearbeiten...) unter Internet das Element Jitsi Meet an, Befehl: firejail --appimage ~/bin/jitsi-meet-x86_64.AppImage %U
Beim ersten Start sollte dieser Eintrag automatisch ohne Firejail im KDE Menü eingetragen sein, hier meine Einstellungen als PrintScreen:
(https://secure.jolichter.de/smf/tutorials/jitsiMeet/jitsiKDEmenu.png)

Die Einstellungsdateien liegen im Versteckten Ordner ~/.config/Jitsi Meet/ und kann für ein Reset einfach gelöscht werden:
rm -rf ~/.config/'Jitsi Meet'

Hinweis: Bisher können über WebRTC nur 1:1-Anrufe wirklich Ende-zu-Ende-verschlüsselt werden. Bei Gruppen-Calls entschlüsselt der Server die Datenströme aller Teilnehmer und bündelt sie aus Effizienzgründen in einen einzigen Strom. Sowohl Signaling als auch die eigentlichen Sprach- und Videodaten sind in diesem Fall also maximal per TLS bis zum Server gesichert (z.B. bis zur TU Ilmenau, wenn ihr diese Instanz nutzt). Quelle: Golem - Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (https://www.golem.de/news/echtzeitkommunikation-ausprobiert-willkommen-in-der-matrix-1703-126197-3.html).

Unternehmen die für Videokonferenzen einen erhöhten Datenschutz benötigen, sollten sich eine eigene Jitsi-Meet Instanz hosten.
Eine simple Möglichkeit wäre das via Docker Compose (https://github.com/jitsi/docker-jitsi-meet) zu tun.